Führungszeugnis: Was das ist und wie wird es beantragt?

Führungszeugnis: Was das ist und wie wird es beantragt?

Was ist ein Führungszeugnis?

Das Führungszeugnis, in Deutschland oft als „polizeiliches Führungszeugnis“ bezeichnet, ist ein offizielles Dokument, das Auskunft über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Eintragungen im Bundeszentralregister gibt. Es listet strafrechtliche Verurteilungen einer Person auf, soweit sie im Register verzeichnet sind. Dieses Dokument ist häufig für die Vorlage bei Arbeitgebern, Behörden oder bei der Beantragung bestimmter Lizenzen erforderlich.

Arten des Führungszeugnisses

Es gibt verschiedene Arten von Führungszeugnissen:

  • Privates Führungszeugnis: Für private Zwecke und zur Vorlage bei einem Arbeitgeber.
  • Behördliches Führungszeugnis: Speziell für behördliche Zwecke.
  • Erweitertes Führungszeugnis: Wird oft für Tätigkeiten beantragt, die den Kontakt mit Minderjährigen oder schutzbedürftigen Personen beinhalten.

Beantragung des Führungszeugnisses

Vorbereitung: Bevor Sie den Antrag stellen, klären Sie, welche Art von Führungszeugnis Sie benötigen. Dies hängt von Ihrem spezifischen Bedarf ab.

Antragsort:

  • Persönliche Beantragung: Gehen Sie zum Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro in Ihrem Wohnort. Dort müssen Sie sich mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass ausweisen.
  • Online-Beantragung: Wenn Sie im Besitz eines neuen Personalausweises mit Online-Ausweisfunktion und eines entsprechenden Lesegeräts sind, können Sie den Antrag auch online über das Portal des Bundesamtes für Justiz stellen.

Gebühren: Für die Ausstellung eines Führungszeugnisses wird eine Gebühr erhoben. Die Gebühr variiert je nach Art des Führungszeugnisses und sollte im Voraus geklärt werden.

Bearbeitungszeit: Die Bearbeitungszeit beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen. Planen Sie diese Zeit ein, besonders wenn Sie das Führungszeugnis zu einem bestimmten Termin benötigen.

Zustellung:

  • Privates Führungszeugnis: Wird an die private Adresse des Antragstellers gesendet.
  • Behördliches Führungszeugnis: Wird direkt an die anfordernde Behörde versandt.

Wichtige Hinweise

Aktualität: Ein Führungszeugnis ist nur eine Momentaufnahme und gibt den Stand zum Zeitpunkt der Ausstellung wieder. Für einige Zwecke darf es nicht älter als ein paar Monate sein.

Internationale Verwendung: Für die Verwendung im Ausland kann eine Übersetzung oder Legalisation erforderlich sein.

Datenschutz: Das Führungszeugnis enthält sensible Daten. Gehen Sie sorgfältig damit um und teilen Sie es nur mit den zuständigen Stellen.

Eintragungen: Nicht alle strafrechtlichen Verurteilungen werden im Führungszeugnis aufgeführt. Kleine Vergehen können unter bestimmten Umständen ausgelassen werden.

Fazit

Das Führungszeugnis ist ein essentielles Dokument, das in vielen Bereichen des beruflichen und öffentlichen Lebens Anwendung findet. Die Beantragung ist ein geradliniger Prozess, der allerdings etwas Planung erfordert. Achten Sie darauf, rechtzeitig zu handeln, damit Sie das Führungszeugnis erhalten, wenn Sie es benötigen.